Modernes Mockup eines Magazin-Titelblatts mit der Aufschrift „Editorial Design“. Symbolbild für Layout, Typografie und visuelle Gestaltung redaktioneller Inhalte.
Printdesign

September 30, 2025

Was gehört zum Editorial Design?

Editorial Design begegnet uns jeden Tag – in Magazinen, Zeitungen, Büchern oder digitalen Publikationen. Doch was genau steckt hinter diesem Begriff? Editorial Design bezeichnet die visuelle Gestaltung redaktioneller Inhalte. Es sorgt dafür, dass Texte, Bilder und Grafiken nicht nur informativ, sondern auch ansprechend und leicht verständlich präsentiert werden. Mit einem gelungenen Editorial Design entsteht eine klare Struktur, die Leser:innen leitet, inspiriert und Wiedererkennung schafft.

Was ist Editorial Design?

Editorial Design ist ein Teilbereich des Grafikdesigns, der sich auf die Gestaltung und das Layout von redaktionellen Publikationen spezialisiert. Dazu zählen unter anderem:

  • Zeitschriften / Magazine
  • Zeitungen
  • Bücher
  • Newsletter
  • Jahresberichte
  • Digitale Magazine / E-Publications
  • Online-Publikationen mit einem magazinartigen Format

Im Kern geht es darum, Inhalte (Texte, Illustrationen, Fotos, Grafiken) so zu visualisieren und anzuordnen, dass sie nicht nur gut lesbar sind, sondern auch ästhetisch überzeugen und eine klar erkennbare visuelle Identität tragen.

Man spricht also von “Editorial Design”, wenn redaktionelle Inhalte durch durchdachte Gestaltung aufgewertet werden: vom äußeren Erscheinungsbild (Cover, Umschlag) bis zur Innen- oder Seitenstruktur (Layouts, Typografie, Bildplatzierung).

Ein wichtiges Merkmal: Editorial Design bewegt sich oft an der Schnittstelle von Funktion und Ästhetik — Informationsvermittlung steht im Vordergrund, aber das visuelle Erscheinungsbild trägt zur Attraktivität und Wiedererkennbarkeit der Publikation bei.

In der Praxis arbeiten Editorial-Designer:innen eng mit Redakteur:innen, Fotograf:innen und Illustratoren zusammen, um Inhalte visuell zu inszenieren.

Prinzipien & Gestaltungsregeln im Editorial Design

Damit ein Layout funktioniert, gibt es bewährte Prinzipien, die man kennen und (oft bewusst) anwenden sollte:

  1. Hierarchie / Leserführung
    Wichtige Elemente (Titel, Subtitel, Zitate) müssen visuell hervorgehoben sein, sodass der Blick des Lesers klar gelenkt wird.
  2. Balance & Rhythmus
    Eine Seite oder Doppelseite sollte in visuellem Gleichgewicht sein — nicht zu überladen, nicht zu leer, mit Blick auf die Verteilung von Text/Bild.
  3. Konsistenz & Kohärenz
    Ein einheitlicher Stil über alle Seiten bzw. Ausgaben hinweg: gleiche Grundraster, gleiche Farbpalette, ähnliche Typografie.
  4. Generous Weißraum (negativer Raum)
    Ausreichend Abstand um Texte und Bilder herum ermöglicht Ruhe und verbessert die Lesbarkeit.
  5. Lesbarkeit / Schriftwahl
    Wähle Schriftgrößen, Zeilenabstände etc. so, dass Fließtext angenehm lesbar ist (nicht zu lange Zeilen, guter Kontrast).
  6. Flexibilität und Variation
    Auch wenn Konsistenz wichtig ist: es darf Varianz geben — z. B. unterschiedliche Layouts pro Themenblock oder Stilbrüche als bewusster Akzent.
  7. Thema vs. Variation
    Wie Pentagram es ausdrückt: eine Publikation muss vertraut wirken (Thema), aber mit überraschenden Layouts (Variation).
  8. Adaptivität & Medienwechsel (für digitale Formate)
    In digitalen Versionen muss das Design responsiv sein, Interaktionen berücksichtigen etc.

Anwendungsfelder: Wo findet Editorial Design Einsatz?

Editorial Design ist vielseitig einsetzbar, nicht nur in klassischen Printmedien:

  • Magazin / Zeitschrift (Print & Digital)
  • Zeitung / Monats- / Wochenzeitung
  • Bücher (Belletristik, Sachbücher, Bildbände)
  • Jahresberichte / Geschäftsberichte
  • Kataloge / Prospekte mit starkem redaktionellem Anteil
  • Corporate Magazin / Kundenmagazin
  • E-Magazines / digitale Magazine, Web-Publikationen im Magazinformat
  • Thematische Specials, Booklets, Broschüren mit magazinartiger Gestaltung

Editorial Design verbindet häufig mit Content-Strategie (welcher Inhalt, Storytelling) und Crossmedia (gleicher Inhalt erscheint in Print & Online).

Was gehört zum Editorial Design?

Editorial Design setzt sich aus vielen einzelnen Gestaltungselementen zusammen, die erst im Zusammenspiel eine stimmige Publikation ergeben.

  • Cover und Umschlag
    Der erste Eindruck zählt: Titel, Logo, Farbgestaltung und Typografie bestimmen, ob Leser neugierig werden.
  • Gestaltungsraster und Layoutsysteme
    Spaltenraster oder Modulraster sorgen für Ordnung und Konsistenz. Sie geben dem Layout Struktur und schaffen Orientierung.
  • Typografie und Satz
    Von der Auswahl der Schriftarten bis hin zur Gliederung in Überschriften, Untertitel, Fließtext oder Bildunterschriften – die Typografie führt den Leser durch den Inhalt und beeinflusst die Lesbarkeit.
  • Bilder und Illustrationen
    Fotos, Infografiken oder Illustrationen lockern den Text auf und transportieren Emotionen. Sie sind oft genauso wichtig wie die Worte selbst.
  • Weißraum
    Leerräume sind keine verschwendete Fläche, sondern schaffen Klarheit und machen ein Layout „atmungsaktiv“.
  • Farben und grafische Elemente
    Farbpaletten, Linien, Flächen oder kleine grafische Akzente geben dem Layout Charakter und verstärken die Wiedererkennbarkeit.
  • Kleine Details
    Initialen, Zitate oder Marginalien sind die typografischen Gewürze. Sie bringen Abwechslung und lenken den Blick gezielt.
  • Navigationshilfen
    Kopf- und Fußzeilen, Kolumnentitel oder Seitennummern geben Orientierung über längere Publikationen hinweg.
  • Corporate Identity
    Bei Magazinen oder Unternehmenspublikationen ist das Editorial Design immer auch Markenarbeit. Farben, Logos und Bildsprache müssen zur Identität passen.

In digitalen Formaten kommen zusätzliche Aspekte hinzu, etwa interaktive Elemente, Hyperlinks oder responsives Verhalten auf verschiedenen Endgeräten.

Tipps & Best Practices

  • Mit einem Gestaltungsraster starten
    Ein klar definiertes Raster gibt Struktur und macht Layouts konsistent. Es ist das Fundament für jede Publikation.
  • Inhalt vor Form
    Editorial Design dient in erster Linie der Lesbarkeit. Das Layout sollte den Text unterstützen, nicht überlagern.
  • Das Gutenberg-Diagramm nutzen
    Dieses Prinzip beschreibt die natürliche Blickbewegung von links oben nach rechts unten. Besonders in westlichen Kulturen folgen Leser:innen dieser diagonalen Achse. Die „starken“ Zonen (oben links und unten rechts) eignen sich für wichtige Elemente wie Titel oder Call-to-Actions, während die „schwächeren“ Zonen (oben rechts und unten links) eher für unterstützende Inhalte stehen. Wer dieses Muster kennt, kann Layouts gezielt leserfreundlich gestalten.
  • Weißraum nicht unterschätzen
    Leere Flächen schaffen Luft und verbessern die Lesbarkeit. Ein überfrachtetes Layout wirkt schnell unruhig.
  • Konsistenz wahren
    Einheitliche Farben, Typografie und grafische Elemente sorgen für Wiedererkennbarkeit. Gleichzeitig darf es Abwechslung geben – innerhalb eines klaren Rahmens.
  • Mediengerecht denken
    Für digitale Publikationen müssen Layouts responsiv sein, Interaktionen zulassen und auch auf kleinen Bildschirmen funktionieren.

Worin unterscheidet sich Editorial Design von normalem Grafikdesign?

Ein Branding Designer arbeitet strategisch. Er entwickelt ein Markenprofil und Regeln für Kommunikation und Design, die langfristig gelten.

Welche Rolle spielt Editorial Design in der Markenkommunikation?

Ist Editorial Design auch in digitalen Medien relevant?

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