Cartoon-Illustration zweier Formen zum Bouba-Kiki-Effekt: eine rund und weich, die andere spitz und eckig – Symbol für den Zusammenhang von Klang und Form im Design.
Branding

November 12, 2025

Der Bouba-Kiki-Effekt – wenn Formen plötzlich Töne haben

Manchmal passen Dinge einfach. Ein Wort klingt rund. Eine Form fühlt sich weich an. Und irgendwie merkt man, dass beides zusammengehört. Genau das steckt hinter dem Bouba-Kiki-Effekt. Er beschreibt, dass Menschen runde Formen eher mit weichen Lauten verbinden, während eckige Formen besser zu harten Lauten passen. Klingt banal, ist aber ziemlich spannend, wenn man sich mit Design, Marken oder Sprache beschäftigt. Denn diese Verbindung passiert nicht bewusst, sondern tief im Kopf – und genau da wirkt sie.

Inhalte

Was steckt dahinter?

Der Bouba-Kiki-Effekt ist kein neuer TikTok-Trend, sondern ein psychologisches Phänomen, das schon seit Jahrzehnten erforscht wird. In einem typischen Experiment sehen Testpersonen zwei Formen: eine rund, eine spitz. Dann bekommen sie zwei Wörter gezeigt – „Bouba“ und „Kiki“. Fast alle sagen: „Bouba“ ist die Runde, „Kiki“ die Eckige.

Warum? Vermutlich, weil wir Klänge körperlich wahrnehmen. Wenn man „Bouba“ ausspricht, werden die Lippen rund. Es klingt weich, fast wie ein Blubbern. „Kiki“ dagegen ist scharf, knackig, zischend. Unsere Wahrnehmung reagiert also auf Form und Klang gleichzeitig – und das offenbar auf der ganzen Welt ähnlich.

Warum das im Design wichtig ist

Formen und Klänge erzählen Geschichten. Und im Branding oder Webdesign sind Geschichten alles. Wenn ein Markenname weich klingt, aber das Logo voller Kanten steckt, wirkt etwas unstimmig. Das spürt man, auch wenn man es nicht erklären kann.

Ein paar Beispiele:

  • Marken wie Luna oder Mello funktionieren gut mit runden Formen, sanften Farben, weichen Schriften.
  • Namen wie Peak, Krix oder Snap klingen hart und dynamisch. Da passen klare Linien, Kontraste und spitze Winkel besser.

Auch bei der Schriftwahl spielt das eine Rolle. Abgerundete Sans-Serifs wirken freundlich und nahbar. Geometrische Groteskschriften mit scharfen Kanten eher kühl, präzise oder technisch. Und selbst Buttons auf einer Website erzählen mit: Runde Buttons wirken einladend, eckige strukturiert und entschieden.

Wie du den Effekt praktisch nutzen kannst

Das Schöne daran: Du musst kein Psychologe sein, um den Bouba-Kiki-Effekt zu nutzen. Ein paar einfache Gedanken helfen schon:

  1. Hör hin. Wie klingt dein Markenname? Weich oder hart? Ruhig oder kantig?
  2. Schau hin. Stimmen Logo, Farben und Schriften mit diesem Klanggefühl überein?
  3. Teste. Zeig Leuten dein Logo und deinen Namen getrennt voneinander. Passt das eine zum anderen? Wenn nicht, liegt’s vielleicht genau hier.
  4. Feinjustieren. Oft reicht es, kleine Details zu ändern – ein weicherer Font, runderes Icon, etwas mehr Kontrast.

So entsteht ein Design, das sich „richtig“ anfühlt, noch bevor man es bewusst analysiert.

Der Bouba-Kiki-Effekt zeigt, dass Klang und Form zusammengehören – und dass gutes Design auch gehört werden kann. Wer das versteht, kann Marken schaffen, die sich stimmig anfühlen, weil sie das Auge und das Ohr gleichzeitig ansprechen.

Es geht also nicht darum, alles perfekt abzustimmen. Sondern darum, dass Design und Name dieselbe Sprache sprechen. Wenn man das trifft, wirkt eine Marke einfach... echt.

Mach deine Marke unverwechselbar – mit einem Branding, das genau zu dir passt.

Entdecke weitere
Beiträge

Branding
Verstehen Sie die wichtigsten Marketing Begriffe wie USP, Conversion, Branding
Wichtige Marketingbegriffe, die du kennen solltest – einfach erklärt
Branding
Print vs Web: Erfahre, wie sich Printdesign und Webdesign unterscheiden, welche Stärken jedes Medium hat und warum gutes Design beides verbindet.
Print vs Web – zwei Welten, ein Ziel
Branding
Corporate Brand – warum dein Unternehmen mehr als nur ein Logo braucht

Entdecke mehr
Arbeiten & Updates auf: